Mein spirituelles Vorbild ist Bruder Lorenz von der Auferstehung, ein Karmelit aus dem 17. Jahrhundert. Mit seiner Alltagsmystik hat er mich schon früh fasziniert und inspiriert. Er konnte sagen: „Bei mir gibt es keinen Unterschied [im bewussten Erleben der Nähe Gottes] zwischen der Zeit des Gebets und der übrigen Zeit.“ Wie kommt man dahin? Indem man sich auf den Weg dahin macht. Mystik kennt keine Shortcuts. (Anregungen kann man sich beim Meister selbst holen, zum Beispiel in der Ausgabe von Reinhard Deichgräber: All meine Gedanken sind bei dir. Neufeld-Verlag 2014.)
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