Alltagsspiritualität, wie wir sie bei Bruder Lorenz sehen, den ich gestern vorgestellt habe, hat zwei Seiten. Sie ist ein Weg, den wir gehen („Die Praxis der Gegenwart Gottes“). Sie kennt aber auch göttliche Momente, in denen uns mitten in gewöhnlichen Tätigkeiten der Himmel berührt. Einige meiner intensivsten Gotteserfahrungen habe ich nicht in der Kirche gemacht, sondern bei Gelegenheiten wie dem Abflug von einem Flughafen oder einem Bundesligaspiel im Olympiastadion. Auf dem Bild unter diesem Text beschreibt Bruder Lorenz seine eigene Erweckung, die er bei der Betrachtung eines Baumes erlebte. Er sah in seinem Leben viele Bäume, und viele Menschen sahen den einen Baum, ohne dass etwas Besonderes geschah. Aber an diesem einen Tag öffnete sich der Himmel über diesem einen Menschen, als er diesen einen Baum ansah. Es gibt nichts auf der Erde, was nicht zu einem heiligen Ort werden kann.
Ähnliche Beiträge
Malen wir noch oder trinken wir schon?
Eine der Gefährdungen der Theologie besteht für mich darin, dass wir meinen, wir hätten etwas bereits…
Der sanfte und der stürmische Gott
Die Menschen der Bibel kannten beides: dass sie sich unwiderstehlich zu Gott hingezogen fühlten und dass…
Das Kaffeegebet
Für die kommenden Folgen meines Podcasts sind sind mir drei Eigenschaften von Spiritualität wichtig. 1. Sie…
Die große Stille
Seit langem war ich auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Film „Die große Stille“ von…
Die Grenze des Sagbaren
in der neuen Folge von Hasophonie, die ich gestern vorgestellt habe, geht es unter anderem um…
Die Gabe der Langeweile
Eine der am meisten unterschätzten Gaben Gottes ist die Langeweile. Sie täte uns so gut, aber…