Ich habe mich jetzt einige Wochen lang intensiv mit „Kognitiven Verzerrungen“ beschäftigt, mit all den Tricks, die unser Gehirn drauf hat, um uns in die Irre zuführen. Es gaukelt uns Wahrscheinlichkeiten vor, lässt uns Fehlschlüsse als logisch erscheinen und vermittelt uns Gewissheit auch da, wo wir falsch liegen. Das tut es leider auch in der Bibelauslegung – bei jedem, vom einfachen Bibelleser bis zum Fachtheologen. In der neuen Folge meines Podcasts fange ich an, einige der wichtigsten kognitiven Verzerrungen vorzustellen. Es geht zuerst um den „Verfügbarkeitsfehler“. Mein Fallbeispiel ist wieder Junia aus Römer 16,7. Nebenbei erkläre ich, warum Leute lieber über Asylrecht diskutieren als über Geschwindigkeitsbegrenzungen. Ich begründe, warum wir uns bei der Frage nach der Ordination von Frauen nicht allzu sehr von 1. Korinther 14 und 1. Tim 2 beeindrucken lassen sollten. Und ich erzähle, warum ich viel Literatur von Leuten lese, die eine andere theologische Richtung vertreten als ich. Ich brauche sie, um kognitiv etwas weniger verzerrt zu sein und meine eigenen Irrtümer so weit wie möglich zu verringern.

Fragen zum Nachdenken und für ein Gespräch:

  • Fallen dir weitere Beispiele ein, wo der Verfügbarkeitsfehler in der Bibelauslegung eine Rolle spielt?
  • Was kannst du tun, um dich gegen ihn und ähnliche Missverständnisse im Umgang mit der Bibel zu wappnen?

Zitierte Literatur:

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